


…seit Anfang Oktober studiere ich im dritten Semester Soziale Arbeit, was bedeutet, dass mein erstes Jahr Studium bereits hinter mir liegt und ich damit ein Viertel der Strecke zurückgelegt habe.
Diesen Anlass möchte ich nutzen und über meine Erfahrungen schreiben. Als ich mich damals für den Studiengang beworben habe, habe ich mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht. Vor allem habe ich mir die Frage gestellt, wie das Studium mit meinem Leben vereinbar ist.
Ich wollte meiner Rolle als Mutter weiterhin gerecht werden, meine Beziehung, Familie und Freundschaften nicht vernachlässigen, musste weiterhin ausreichend Arbeiten, um meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können und dann noch studieren? Das ist ganz schön viel „To Do“ … Dass das Projekt funktionieren kann, beweisen die bereits abgeschlossenen Semester … wie es funktioniert hat? … darüber schreibe ich jetzt : )
Ich studiere im BASA-online Studiengang Soziale Arbeit über die Alice Salomon Hochschule Berlin. Der Studiengang ist so aufgebaut, dass man in acht Semestern verschiedene Module belegt, darunter pro Semester auch ein Präsenzmodul, die größtenteils online (wie der Name bereits verrät) absolviert werden.
Der Vorteil dieses Studienmodells ist auf jeden Fall, dass der Großteil der Studieninhalte Zeit- und Ortsunabhängig studiert werden können. Ob ich meine Hausarbeiten also am Wochenende, im Urlaub, nachts … schreibe, bleibt mir überlassen und ich muss lediglich die Deadlines der einzelnen Module einhalten. Die Module werden allerdings nicht zu Beginn des Semesters zugänglich gemacht (das war ein bisschen meine Hoffnung), sondern sind terminiert und man hat für die Bearbeitung eines Moduls eine vorgeschriebene Modullaufzeit (das Modul, das über Weihnachten / Berliner Sommerferien zu bearbeiten ist, hat automatisch eine längere Laufzeit). Zu den eigentlichen Modulen müssen zusätzliche Seminare belegt werden, die im Zeitaufwand auf jeden Fall bedacht werden sollten.


Zeitmanagement ist der entscheidende Punkt. Ich war der Annahme, dass mein Zeitmanagement schon vor dem Studium gut war, aber im letzten Jahr habe ich gelernt kleine Zeitblöcke so effektiv wie möglich zu nutzen. Meine Hausarbeiten plane ich wie im Projektmanagement, das macht die Aufgabe übersichtlicher. Mir ist klar geworden, dass „Schreiben Sie eine Hausarbeit über … im Umfang von … Seiten bis *Deadline*.“ ganz schön überfordern kann.
Für mich bedeutet das: Ich unterteile eine große Aufgabe in mehrere Teilschritte und terminiere deren Erledigung. Beispielsweise „Basistext bis … lesen und wichtige Punkte markieren“, „Thema festlegen bis …“, „Datei formatieren bis …“ – ihr wisst schon! Wichtig ist, in meinen Augen, immer genug Puffer einzuplanen und das Unvorhersehbare mitzudenken.
Das gelingt mal besser, mal schlechter. Ich dachte, es hängt auch mit der wöchentlichen Arbeitszeit zusammen … und das tut es mit Sicherheit auch … aber die Praxis hat gezeigt, dass viele Faktoren zusammen kommen. Im ersten Semester habe ich beispielsweise noch 35 Stunden pro Woche gearbeitet und doch… mein Zeitmanagement war, ich will nicht sagen besser, aber scheinbar realistischer. Ich wusste, dass ich nur begrenzte Zeiträume für das Studium blocken kann und habe diese auch effektiv genutzt.
Im zweiten Semester habe ich meine Stunden reduziert (arbeite aktuell 30 Stunden die Woche) und habe einen festen freien Tag pro Woche, den ich eigentlich fürs Studium nutzen wollte. Dieser Plan ist nur bedingt aufgegangen, wenn ich ehrlich bin. Die ersten Wochen musste ich mich erst mal an diese neue Freiheit gewöhnen, danach kamen verschiedene andere Verpflichtungen und Ereignisse dazu … so oder so: Der Studientag ist noch nicht ausreichend strukturiert, um wirklich gut genutzt zu werden. Das ist Aufgabe fürs dritte Semester!


Um Bilanz zu ziehen: Für mich war die Ent-scheidung den BASA-online Studiengang zu belegen genau richtig. Ich möchte nicht stehen bleiben, sondern mich immer weiterentwickeln, mich neuen Herausforderungen stellen und nie aufhören zu lernen.
Ich hatte im letzten Jahr sowohl „What the fuck“ Momente, als auch „AHA“ Momente, es gab Aussagen von Dozierenden und Mitstudierenden, die mir viel zu denken gegeben haben (positiv und negativ) und ich habe durch das Studium neue Bekanntschaften geschlossen – schade, dass man mit Anfang 30 nicht mehr alle Vorteile des „Studierende:n“-Status nutzen kann. Das wäre die Kirsche auf dem Eisbecher … oder in meinem Fall: Die Erdbeere auf dem Eisbecher!

P.S.: Der Beitrag ist bewusst oberflächlich gehalten, vielleicht schreibe ich zeitnah noch ein bisschen mehr über Zeitmanagement und Vereinbarkeit. Wenn ihr Fragen habt, stellt sie gerne:



